Patenbitten

Patenbitten am 26.02..2005 


Am Samstag, den 26. Februar hielten die Bayerntreuschützen Niedertaufkirchen nach Aussage Ihres Vorstandes August Höllbauer im Gasthaus "Beim Theo" in Stetten ein "Schützenkranzl" ab. Höllbauer berichtete, dass er zu dieser Veranstaltung extra die "Niedertaufkirchner Blaskapelle", die an diesem Abend zum ersten mal in der Öffentlichkeit auftrat, mitgebracht habe, da man den "Provinzlern" in Stetten zeigen wolle, was eine "gscheide Musi" ist . Der Gust stellte aber bei einem Blick in den Saal fest, dass auch sehr viele Stettner Schützen anwesend waren und wollte von deren Vorstand Josef Vorbuchner (Schwabe) wissen, was die Stettner denn auf der Niedertaufkirchner Veranstaltung machen.

Nach einigen ausweichenden Antworten gestand der Schwabe schließlich, dass man auf der Suche nach einem Göden für das 100-jährige Gründungsfest sei. Da die Bayerntreuschützen der nächstgelegene Verein sind, habe man als erstes natürlich an sie gedacht. Der "Altschützenchor" (Leonhard Maier, Georg Kottinger, Irene Englbrecht, Annemarie Kottinger, Helga Vorbuchner und Anni Roßkothen) trugen, begleitet von Norbert Englbrecht am Keyboard,das Anliegen musikalisch in einer selbstgedichteten Fassung eines bekannten Liedes vor.

Die Stettner Schützen forderten als erstes die Vorstände des Nachbarvereines zum Watten heraus, damit diese beweisen konnten, dass sie auch ein würdiger Göd wären. Nachdem das Spiel klar zu Gunsten der Niedertaufkirchner endete, wünschten die Stettner in ihrem Lied ihren Schützenkollegen einen Sieg beim nächsten VG-Pokalschießen, damit sie den Wanderpokal zum dritten mal gewinnen und ihn damit behalten dürfen. Damit dies auch gelingt, überreichten sie eine große Flasche "VG-Pokal-Zielwasser" auf dessen Etikett ein 2,0-Teiler prangte.

Nun machten die Stettner Sänger ein Angebot von 20 Liter Bier mit einem Kasten Limo (damit sich der Gust eine Radler machen kann), die in einem Schubkarren hereingebracht wurden. Als nächstes Angebot wurde ein weiteres Fass und eine "fesche" Patenbraut musikalisch angeboten. Den Niedertaufkirchenern war das Bier noch zuwenig. Außerdem gefiel ihnen die Patenbraut "Martina" Maier nicht, da sie zu fest gebaut und der Bauch größer als der Busen war.

Schließlich wurde noch ein Fass hereingebracht, auf dem die richtige Patenbraut Kathrin Bichlmaier saß. Als die Stettner, wie gefordert auch noch Kaffee und Kuchen für alle Anwesenden zusagten, stellte der Niedertaufkirchner Vorstand die Patenschaft in Aussicht, wenn die Stettner anständig bitten. So traten die Vorstände Josef Vorbuchner und Georg Kottinger, Schriftführerin Ingrid Bichlmaier, Fähnerich Josef Obermeier, Schirmherr Sebastian Winkler, Patenbraut Kathrin Bichlmaier und Fahnenbraut Christina Vorbuchner zum obligatorischen "Scheitlknien" an. Die "Auserwählten waren geschockt, als sie das von den Niedertaufkirchnern hereingetragene "Scheitl" sahen, war dieses doch mit scharfen "Mähbalkenmessern" präpariert. Auch die abgemilderte Version mit hölzernen Rechenzähnen war ihnen noch zu gefährlich. Erst beim nächsten "Angebot", einem langen Scheitl ohne "Verzierungen" waren sie zum Knien bereit. Zur körperlichen Stärkung bekamen sie eine versalzene Brotsuppe serviert - für den Durst gab es eine lauwarme Milch, während vor ihren Augen Goaß- und Laterndlmassen im Saal ausgetragen wurden. Nachdem alles aufgegessen und getrunken war (unter Mithilfe weiterer Vereinsmitglieder) forderte der Niedertaufkirchner Vorstand, dass sie schön bitten sollten.

Endlich hatte der Gust ein Einsehen, erlöste die Bittsteller und sagte die Patenschaft zu. Gleichzeitig wünschte er den Schützenkameraden aus Stetten ein schönes Fest und bot auch an, dass sie bei der Durchführung des Festes jederzeit auf die Hilfe ihres Paten zählen können.

Zu den Klängen der Bergdachsen ließen sich anschließend Festverein und Paten das Freibier sowie Kaffe und Kuchen schmecken. Die Patenschaft wurde noch lange an der Bar begossen und alle waren der Meinung, dass dies eine gelungene "Auftaktveranstaltung" für das Gründungsfest war.

Fotos vom Patenbitten sehen Sie hier (zum Vergrößern klickenSie auf ein Bild)